Die Entwicklung der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken unterscheidet sich von derjenigen der anderen Familienzweige. Die frühesten Wachsmuth lebten in Göttingen, seit 1736 waren sie in Jütland, dann im Grenzgebiet zu Deutschland und schließlich auf Sylt ansässig. Die frühesten nachweisbaren Vorfahren der Familie Carstensen lebten bei Mögeltondern und kamen über Rodenäs nach Sylt. Familie Bleicken lebte bis zu den frühesten nachweisbaren Vorfahren im 16. Jahrhundert auf Sylt.
Fast alle frühen Vorfahren aus diesen Familien waren arm und lebten von der Landwirtschaft. Einige erbrachten im Nebenerwerb und später hauptberuflich handwerkliche Tätigkeiten z.B. als Zimmerleute und Schneider. Nach dem Umzug auf die Insel Sylt im 19. Jahrhundert kam die Seefahrt als wichtiger Erwerbszweig hinzu, den auch viele Sylter Familien als Ergänzung zur eher wenig einträglichen Landwirtschaft ausübten. Einige Seefahrer wurden als Steuerleute und Kapitäne vermögend, viele starben bei Schiffsunglücken.
Der nach 1855 zögerlich einsetzende Tourismus brachte zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten, insbesondere für Handwerker. Aber insgesamt blieb das Leben hart und die Lebensumstände ärmlich. So erklärt sich, dass eine Reihe von Nachkommen zwischen 1860 und 1910 ihr Glück in der Auswanderung nach Nordamerika gesucht haben. Einige dieser Schicksale werden in dem Buch beschrieben. Die Auswanderungswelle hat bis nach dem zweiten Weltkrieg angedauert. Das Buch spürt der Geschichte der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken so weit nach, wie sich Belege und Berichte auffinden lassen.
Die vierte Auflage meiner Teilchronik zur Geschichte der Familien Janssen und Kaack ist fertig und zunächst in der Printausgabe erhältlich. Mit 600.447 Zeichen bzw. 87.740 Wörtern ist sie mehr als doppelt so umfangreich wie die dritte Ausgabe und mit 308 Seiten die umfangreichste der Teilchroniken.
Seit der Veröffentlichung der dritten Auflage im letzten Jahr sind doch noch etliche neue Erkenntnisse hinzugekommen, sowohl zu den Vorfahren der Janssen aus der Elbmarsch als auch zu frühen Vorfahren aus der Zeit der Völkerwanderung. Schon in der dritten Ausgabe habe ich über Vorfahren aus dem Kreis der Franken (Matfriede, Merowinger und Karolinger), sowie norwegischen und sächsischen Anführern berichtet.
Eine weitere Vertiefung und ergänzende Literaturstudien haben auch unter den Völkern der Goten, Dänen, Heruler, Vandalen, Burgunder und Kelten direkte Vorfahren ergeben. Hierzu gehören die Könige Theoderich der Große von den Ostgoten, Alarich von den Westgoten und Geiserich von den Vandalen.
Vorfahren finden sich auch unter den Grafen von Stade, von Flandern und von Boulogne. Hierüber ergben sich direkte Verbindungen zu König Alfred dem Großen von Wessex und gute 100 Jahre später zu Wilhelm dem Eroberer, Herzog der Normandie und König von England.
Auch frühe Vorfahren aus Armenien und dem spätantiken Rom sind unter den Vorfahren. Den Schwerpunkt der Darstellung habe ich auf die Beziehung der Personen untereinander gelegt, geschichtliche Aspekte sind insofern ergänzt, als sie mir für ein besseres Verständnis sinnvoll erschienen. Die Chronik konkurriert aber keinesfalls mit vorhandenen Büchern über die jeweilige Zeit, die ich selber auch als Quellen genutzt habe.
Neu hinzugekommen ist ein Kapitel über den Familienzweig Struve, der in einer Nebenlinie im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert eine Reihe von prominenten Astronomen an der St. Petersburger Sternwarte Pulkovo hervorgebracht hat. Auch die Inhalte zum Familienzweig Thormählen aus Kollmar (Langenhals) und zu Neuendorf (beide zwischen Elmshorn und Glückstadt gelegen), wo Vorfahren der Familien Dose, Magens und Früchtenicht lebten, sind mit neuen Erkenntnissen erweitert. Die Bauakte zur Errichtung des bislang letzten (und nicht mehr vorhandenen) Hauses meines Großvaters Dr. Hermann Kaack in Westerland liefert ergänzende Fakten.
Das Buch ist wie immer beim Verlag BoD, beim stationären Buchhandel und bei Amazon erhältlich. Die eBook-Version folgt in Kürze.
"Die frühesten bekannten Vorfahren der Familie Kaack lebten im 15. Jahrhundert als Hufner in Mühbrook am Nordufer des Einfelder Sees. Um 1770 zieht Hans Kaack als Käthner nach Nübbel bei Rendsburg. Sein 1807 geborener Enkel Claus durchbricht nach zehn Generationen die Familientradition landwirtschaftlicher Tätigkeit und wird Lehrer. Der jüngste Sohn Johannes Kaack erlernt in Husum den Beruf des Buchbinders, heiratet die Nachkommin einer von Föhr und den Halligen stammenden Familie und übernimmt in Husum das Geschäft seines Lehrherrn. Ende des 19. Jahrhunderts zieht er nach Flensburg und baut ein Unternehmen auf mit einer Lichtdruckerei, einem eigenen Verlag sowie einem Groß- und Einzelhandel. Sein Sohn Hermann studiert Veterinärmedizin, eröffnet eine Praxis in Westerland und heiratet Mathilde Marie Janssen, die Tochter des Tierarztes Dr. Claudius Janssen Die frühesten Vorfahren aus der Familie Janssen stammen aus Eckernförde und waren Fuhrleute. Johann Janssen wird 1794 vorehelich von seiner 15-jährigen Mutter geboren. Johann wird mit 4 Jahren Halbwaise. In Ærøskøbing wird der Lorenz Nicolay Ludwig Janssen geboren, der als Zollcontrolleur in Tarnby bei Kopenhagen tätig ist, dann in Glückstadt und Büsum. Mit dem Ende der dänischen Herrschaft wird Lorenz Nicolay Ludwig Rentmeister auf Sylt. Sein ältester Sohn gründet mit dem Bankhaus Janssen eine der ersten Privatbanken auf Sylt.
Ein Vorfahre der Janssen ist der 1534 geborene Antonius Steinhaus, ein Nachkomme einer niederrheinischen Familie aus dem Landadel, die u.a. die Grafen von Jülich als Vorfahren haben. Diese wiederum stammen von karolingischen und merowingischen Herrschern ab und unter den Vorfahren finden sich frühe sächsische und norwegische Häuptlinge. Steinhaus flieht aus Brabant vor der Verfolgung durch den katholischen Statthalter nach Dithmarschen und wird Landschreiber unter dem königlich dänischen Statthalter von Rantzow. Antonius' Schwiegersohn Johannes Wasmer folgt ihm als erster Landschreiber nach, er stammt von einem gleichnamigen Bürgermeister in Bremen ab, der 1430 zu Unrecht angeklagt und enthauptet wurde."
3. Auflage von "Anna Müller aus Braunschweig"
Mein Buch ist einerseits eine Hommage an meine Großmutter Anna Müller, die bereits vor meiner Geburt verstorben ist und andererseits eine Studie zu ihren Vorfahren, die eine interessante, aber auch sehr heterogene Struktur aufweisen. Anna Wilhelmine Karoline Müller wird 1897 in Braunschweig geboren, verbringt dort ihre Kindheit und zieht mit den Eltern nach Hamburg, als sie 10 geworden ist. Die Jugend verbringt sie in Hamburg und verliebt sich in einen westerländer Seemann, dem sie nach Sylt folgt, als sie 16 wird. Während des ersten Weltkrieges bleibt sie alleine in Westerland. Im zweiten Weltkrieg verliert sie enge Angehörige in Hamburg bei Brandbombenangriffen. Nach dem Krieg lebt die Familie in bescheidenen Verhältnissen bis zu Annas frühem Krebstod mit 54 Jahren. Annas Vorfahren stammen bis auf Elias Funcke aus der Gegend von Braunschweig, Bad Gandersheim, Wolfenbüttel, Bornhausen, Teichhütte und Einbeck. Mehr als 300 Jahre lang lebten sie in einem engen regionalen Umfeld. 1853 ist Familie Blume mit sieben Kindern in die USA ausgewandert und kurz danach wieder zurückgekehrt. Die Mitglieder der Familien Niedhardt, Müller, Kopper, de Moor, Wiegand, Blume und Mügge arbeiteten in der Landwirtschaft, als Arbeiter und Handwerker. Es finden sich aber auch heute exotische Berufe wie Lohgerber, Knopfmacher, Löffelschnitzer, Mühlenschreiber, reitende Förster, Schweinemeister, Seifensieder, Schuhmacher, Hüttenmänner und Hüttenvögte, Leineweber und über 20 Brauer. Der 1680 geborene Johann Carol Wiegand war Bäckermeister, Ratsherr und ab 1705 bis zu seinem Tod 1734 Bürgermeister von Bad Gandersheim.
Zwei frühe Vorfahren sind aus größeren Entfernungen zugewandert, der eine als Grenadier aus Schoonhoven in den Niederlanden und der andere war ein Sohn des studierten Theologen und Predigers am Ulmer Münster Dr. Daniel Funck in Ulm und blieb auf der Wanderschaft in Braunschweig, wo er eine Familie gründete. Unter den Vorfahren von Elias Funck(e) gab es mehrere Münsterprediger in Ulm und über 20 Pfarrer in Alsfeld, Darmstadt und Ulm. Es sind einige Schriften erhalten aus der Familie Funck, aber auch von Dr. Johannes Vietor aus Alsfeld, der Hofprediger in Darmstadt wurde und wie sein Vater Justus Superintendent. Aus dem Kreis dieser Familien stammt der 1585 geborene Philosoph und Arzt Dr. Dr. Johannes Henisius, der 1628 in Augsburg die Pest bekämpft hat und 1630 in Verona. Später wurde er Dekan im Collegium Medicum, Stadtarzt in Augsburg und bayerischer Hofarzt. Das Buch kann als Printausgabe oder eBook über den Verlag BoD, Amazon oder den Buchhandel bestellt werden.
2. Auflage von "Sylt - Erinnerungen einer Familie"