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Strukturierung der Chronik-Bücher

Strukturierung der Chronik-Bücher

„Heimat Sylt - Chronik der Familie Kaack“ enthält als umfassende Gesamtchronik mit fast 600 Seiten die Darstellung aller Familienzweige, soweit sie bislang bekannt und erforscht sind. Da sich innerhalb der Chronik einige Zweige nach ihrer Herkunft und Entwicklung abgrenzen lassen, habe ich diese in gesonderte Werke herausgezogen.

Eine der Ausgliederungen fasst die Vorfahren meiner beiden Großeltern Matilde Janssen und Dr. Hermann Kaack zusammen. Beide Familienzweige haben in den letzten Jahrhunderten im Bereich von Holstein gelebt. Während die frühesten aufgefundenen Vorfahren der Familie Kaack in Mühbrook am Einfelder See bei Bordesholm lebten, stammen die Vorfahren von Matilde Janssen aus der Nähe von Eckernförde, aus der Elbmarsch zwischen Glückstadt und Elmshorn, dem Neuenkoogsdeich bei Brunsbüttel sowie aus dem südlichen Jütland. Mit der Familie Johannsen gibt es einen im 19. Jahrhundert eingeheirateten Vorfahrenszweig, der von Hallig-Friesen, insbesondere von Habbel und Langeneß abstammen und dort der Seefahrt und Landwirtschaft nachgegangen sind.

Unter den Vorfahren der Familie Janssen befinden sich die Ritter von Steenhuys, die auf abenteuerlichem Wege vom Niederrhein über Brabant und Hamburg nach Dithmarschen kamen, wo sich Antonius Steinhaus, wie die Familie dann geschrieben wurde, in Meldorf als erster Landschreiber niederließ. Die Geschichte der Ritter von Steenhuys konnte bis ins Frühmittelalter etwa um das Jahr 1.000 zurückverfolgt werden. Etwas später gab es eine Verbindung zu den Grafen von Jülich. Über die fränkischen Könige und Kaiser aus dem Haus der Karolinger führt der weitere Pfad zurück zu Merowingern, Burgundern, Sachsen sowie frühmittelalterlichen Häuptlingen, Anführern und Warlords bei Dänen, Schweden und Norwegern. Hierüber eröffnen sich direkte Abstammungslinien zu den Stämmen aus der Völkerwanderungszeit, namentlich Goten, Vandalen, Burgunder und Heruler, die vom 4. bis zum 6. Jahrhundert erforscht werden konnten. Ihre Geschichte liegt lange zurück, ist aber nichtsdestoweniger unerwartet spannend. Über die Goten und ihren König Theoderich der Großen ergeben sich Verwandtschaftsbeziehungen zu Senatoren und Konsuln des spätantiken Rom. Da der karolingische Kaiser Otto II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu verheiratet war, sind Fürsten aus den armenischen Häusern der Mamikonian, Bagratiden und Gregoriden direkte Vorfahren. Über Sachsen und die Grafen von Flandern und Boulogne ergeben sich Abstammungslinien zu den frühen englischen Königshäusern in Kent, Wessex und Mercia mit Persönlichkeiten wie Hengiste von Sachsen und Alfred von Wessex, dem Großen. Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie und König von England ist über das Haus Flandern ein Vorfahre.

 

Den Teil der Chronik, der sich mit Herkunft und Geschichte der beiden Familien Janssen und Kaack befasst, einschließlich der Vorfahren aus Antike und frühem Mittelalter habe ich mit der „Chronik der Familien Kaack und Janssen“ zu einem eigenständigen und mit über 300 Seiten auch schon recht umfangreichen Werk herausgezogen. In diesem Buch werden die frühen Vorfahren aus Antike und Mittelalter im Hinblick auf ihre Verbindungen untereinander und die jeweilige geschichtliche Einordnung beschrieben. Für detaillierte Beschreibungen und Biographien sei auf die ausführlichen und zum Teil sehr guten Bücher von Historikern verwiesen, z.B. für Theoderich den Großen, Geiserich von den Vandalen, Karl den Großen, Alfred von Wessex und Wilhelm der Eroberer. Die jüngeren Vorfahren der Familien Janssen und Kaack sind Holsaten und den Sachsen zuzurechnen, die nach dem Zug der Angeln nach England gemeinsam mit den Sachsen von Gebieten südliche der Elbe nachgerückt sind. Zwei meiner Großeltern haben andere Wurzeln.

 

Anna Müller wurde in Braunschweig geboren und kam als Kind nach Hamburg. Ihre Vorfahren lebten in Niedersachsen verteilt u.a. auf die Städte Braunschweig, Wolfenbüttel, Bad Gandersheim, Gittelde, Einbeck und Bornhausen. Kurz nach 1700 blieb der aus Ulm stammende Elias Funcke auf der Wanderschaft in Braunschweig und heiratete in die Familie Hardegen ein, seine Urenkelin heiratete einen Sohn aus der Familie Niedhardt. Unter seinen Vorfahren waren Pastoren und Prediger in Hessen und Baden-Württemberg, u.a. auch von dem damals bedeutenden Ulmer Münster. Auch ein berühmter Pestarzt befindet sich unter seinen Verwandten. Im Gegensatz zu dieser Linie übten die niedersächsischen Vorfahren überwiegend handwerkliche Berufe aus, es finden sich Bierbrauer, Seifensieder, Hüttenarbeiter, Lohgerber und Leineweber. Allerdings sind auch Bürgermeister und Ratsherren anzutreffen. Die Geschichte der Vorfahren von Anna Müller reicht in der Regel nur bis zum 17. und in wenigen Einzelfällen von Vorfahren aus Hessen bis ins späte 14. Jahrhundert zurück. Eine Verbindung ins Mittelalter konnte nicht gefunden werden. Im Hinblick auf den Lebensraum ist eine Abstammung von den Sachsen als sicher anzunehmen, aber ohne konkrete Anhaltspunkte ist eine genauere Zuordnung nicht möglich.

Da es für diesen Familienzweig keine Überschneidungen mit den holsteinischen Vorfahren gibt und die dieser Zweig doch eine ganz eigenständige Geschichte hat, habe ich ihr einen eigenen Buchauszug gewidmet mit dem Werk „Anna Müller aus Braunschweig“, in dem ich auch die bewegende Lebensgeschichte meiner Großmutter über zwei Weltkriege insoweit schildere, als mir Informationen und Quellen vorliegen. Die Familien Niedhardt und Müller haben wohl am meisten von allen meiner Vorfahren unter den Weltkriegen gelitten.

 

Eine wiederum andere Richtung nimmt die Geschichte meines Großvaters Charles Carstensen. Familie Carstensen stammt bis zu den frühesten auffindbaren Vorfahren im 17. Jahrhundert aus dem Gebiet um Mögeltondern in Südjütland. Die eingeheiratete Familie Wachsmuth stammt ursprünglich aus Göttingen und kann bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Im frühen 18. Jahrhunderts kam der Kürassier Johann Andreas Wachsmuth nach Hadersleben und seither lebten seine Nachkommen im südlichen Teil Jütlands. Im 19. Jahrhundert zogen Nachkommen der Familien Carstensen und Wachsmuth nach Sylt und ließen sich in Westerland, Tinnum, Braderup und Archsum nieder. Dort heirateten sie in alte Sylter Familien ein, z.B. die Familie Bleicken, die bis zu den frühesten nachweisbaren Vorfahren Ende des 16. Jahrhunderts auf Sylt zuhause waren. Während die Familien in Südjütland überwiegend von Landwirtschaft und Handwerk lebten, wurde die Seefahrt nach dem Umzug auf die Insel ein wichtiger Erwerbszweig. Bei den „Ur-Sylter“-Familien gibt es eine lange Tradition der Seefahrt bis zum legendären Walfang vor Grönland. In einigen Familien gab es in jeder Generation Todesfälle wegen Schiffsunglücken. Im späten 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Tourismus als Erwerbszweig hinzu. Die Geschichte dieser Familie habe ich in der Teil-„Chronik der Familien Carstensen, Wachsmuth und Bleicken- drei nordfriesische Familien zusammengestellt. Auch im Fall dieser Familien konnten keine Verbindung zu Vorfahren aus dem Mittelalter aufgefunden werden.

 

Schließlich führten alle Familienzweige bis spätestens 1920 nach Sylt, das für alle Zweige für mindestens zwei Generationen zur Heimat wurde. Teilweise lebten direkte Vorfahren über 12 Generationen hinweg auf dem räumlich engen Gebiet der Insel Sylt. Vermutlich waren die Vorfahren schon früher dort heimisch, nur liegen mir hierzu keine Aufzeichnungen vor und vielleicht gibt es auch keine Belege. In dem Buch „Sylt – Erinnerungen einer Familie“ habe ich die Geschichten aus der Familienchronik herausgezogen, die einen unmittelbaren Bezug zur Insel Sylt und dem angrenzenden Festland bis Mögeltondern und Humptrup in Südjütland. Diese Betrachtung beginnt im 17. Jahrhundert und endet mit dem Wegzug der Familie Mitte des 20. Jahrhunderts.

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