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Norwegische Frühgeschichte

Frühe norwegische Herrscher unter den Vorfahren

Die folgenden Texte und Fotos sind neu aufbereitete Auszüge aus meinem Buch "Chronik der Familien Kaack und Janssen - Landwirte, Lehrer, Ärzte, Adelige und Unternehmer", das 2018 als Print- und eBook erschienen ist. Verfügbar ist es im stationären Buchhandel, bei Online-Händlern wie z.B. Amazon sowie bei dem Verlag BoD in Norderstedt. Um es im Vergleich zur umfassenden Gesamtchronik "Heimat Sylt - Chronik und Geschichte der Familie Kaack" günstiger zu halten, wird die Printversion als Paperback produziert. Für die Präsentation auf dieser Webseite wurden die Inhalte gegenüber dem Buch neu zusammengestellt.

 

Sofern die aufgefundenen Verbindungen korrekt sind, war  Walbert von Bardenburg (um 810 bis 872) ein direkter Vorfahre und stammt einerseits über seinen Großvater Widukind von Sachsen (um 735 bis 11.01.810) von den sächsichen Herrschern ab und über seine Großmutter Gerburg Oysteinsdotter Yngling (um 755 bis nach 807) von dem alten norwegischen Herrscherhaus der Ynglings. 

Gerburgs Vater Oystein I. Halfdansson (um 736 bis 780) war König im Teilreich von Romeike und war verheiratet mit Hilda Eriksdotter von Vestfold (722 bis 769), einer Tochter von Eric Agnarsson (geboren um 695), dem König von Vestfold, einem Gebiet im Westen des Oslofjordes. Da Eric ohne männliche Erben blieb, übernahm Hildas Ehemann Oystein das Gebiet. Oystein starb bei einem Raubzug mit seinen Wikingern nach Varna auf der östlichen Seite vom Oslofjord. Als König Skjöld den Angreifern folgte, fiel Oystein über den Bord seines Schiffes und ertrank.

Über Oysteins Vater König Halfdan Olafsson „Whiteshanks“ von Värmland (704 bis 750) und dessen Vorfahren wird in der 1220 von Snorri Sturluson geschrieben „Yngling-Saga“ berichtet, für die historische Authentizität gibt es aber keine konkreten Belege. Unter seinem Vater Olaf Tretelgia Ingjaldsson von Värmland „dem Holfäller“ (662 bis 710) hatte sich mit seinem Volk nach dem Tod seines Vaters König Ingjald Onundsson von Uppsala (um 660 bis um 734) im Bezirk Nerike angesiedelt, aber aufgrund der durch die Grausamkeiten seines Vaters ausgelösten Feindseligkeiten wich er mit seinem Volk über die Berge zum See Vänern aus und siedelte in Värmland. Aufgrund seiner Rodungsarbeiten am Vänern gab man ihm den Beinamen „der Holzfäller“. In späteren Jahren litt das Volk an einer Hungersnot in Värmland, die möglicherweise eher durch eine Überbevölkerung als einen Fluch der Götter ausgelöst wurde. Die Bevölkerung übersiedelte von Värmland nach Soleyar in Norwegen und wählte Halfdan zum König. 

 Halfdan unterwarf erst die Provinz Soleyar und anschließend Romeike. Er gilt als großer König, der sich mit Asa Eysteinsdotter (680 bis 718) verheiratete. Sie war die Tochter von König Eystein Trondsson von Hedmark und Oppland (668 bis 710). Auf Oystein I. Halfdansson „the Magnificent“ folgte sein Sohn Halfdan II. Oysteinsson „the Mild“ (752 bis nach 800) als König über Romerike und Vestfold. Er ist ein Bruder der oben genannten Gerburg Oysteinsdotter Yngling. Es ist überliefert, dass er mit Gold großzügig war, seine Männer aber hungern ließ. Er galt als großer Krieger, der oft zu Plünderungen aufbrach und dabei große Beute machte. Verheiratet war Halfdan mit Liv, der Tochter des Königs Dag von Vestmar. Halfdan konnte in den Unruhen nach 800 gegen die Könige von Hedeby die Unabhängigkeit der Provinz Vestfold erstreiten. Er starb mit etwa 48 Jahren an den Folgen einer Krankheit.

Auf Halfdan folgt sein Sohn Gudrød „the Hunter“ oder auch „the Magnificent“, als König von Vestfold und verheiratet mit Alfhild, der Tochter des Königs von Alfheim. Sie hatten einen Sohn, Olaf Geirstad-Alf, der aber nicht Gudrøds Nachfolger wurde.  Alfhild starb früh und Gudrød ließ um die Tochter Åsa Haraldsdottir von Agder (verstorben um 834) von König Harald Granraude von Agder werben, die als Schönheit galt. Als dieser ablehnte, zog Gudrød mit einer Streitmacht nach Agder. In dem folgenden Kampf starb König Harald und sein Sohn. Gudrød nahm Åsa gefangen und heiratete sie. Sie bekamen den Sohn Halfdan „the Black“ (um 810 bis um 860). Auf der Grafik links sind laut Wikipedia die einzelnen "Herrschaftsgebiete" in Norwegen um 860 eingezeichnet.

In dem Jahr nach seiner Geburt feierte Gudrød mit seinem Gefolge ein großes Fest. Stark betrunken wollte er über die Gangway sein Schiff verlassen und wurde dabei von einem Attentäter mit einem Speer tödlich getroffen. Der Attentäter war der Page seiner Frau Åsa und wurde sofort getötet. Der Anschlag erfolgte auf Anweisung von Åsa, die mit ihrem Sohn nach Agder zurückging und dort ihren Sohn aufzog.

Halfdan wurde mit 18 König von Agder und erweiterte sein Königreich durch Verhandlungen und Kriegszüge um Teile von Vestfold und Vinglumark. Raumarike wurde nach einem Feldzug erobert, nachdem er den damaligen Herrscher Sigtryg Oysteinsson getötet und Sigtrygs Bruder in mehreren Kämpfen besiegt hat. Halfdan hat Ragnhild, die Tochter von König Harald Gulskeg von Sogngeheiratet. Ihr Sohn Harald „Fairhair“ (um 850 bis um 932), dessen Leben in verschiedenen Sagen (u.a. in der „Saga of Harald Fairhair in Heimskringla)als der erste König von Norwegen beschrieben wird. In der Legende wird beschrieben, dass Harald um die Hand von Gyda Eiriksdotter von Hordaland(geboren um 852) angehalten hat, der Tochter von König Eirik von Hordaland. Sie hat seine Werbung abgelehnt und gefordert, dass er zuvor König über ganz Norwegen wird. 

In verschiedenen Feldzügen hat er ab 866 Provinzen einschließlich des schwedischen Värmland erobert und wurde 872 nach dem Sieg in der Schlacht von Hafrsfjord zum König des vereinigten Norwegens. In der Folge ist die Werbung um Gyda der Sage nach dann doch noch erfolgreich gewesen. Seinen Königshof errichtete er in Avaldsnes und Airekstad. Eine erhebliche Zahl an Widersachern sind außer Landes geflohen, z.B. auf die Hebriden, Shetlands, Faröer und Orkney Inseln, aber auch bis Island. Darunter waren auch wohlhabende und angesehen Anführer, die eine ständige Bedrohung für das junge Königreich darstellten. In der Folge unternahm Harald eine Expedition gegen die Inseln und das schottische Festland, um die Gegner dort zu stellen. Island blieb ein Rückzugsort für die Gegner von König Harald.

Die späteren Jahre seiner Herrschaft waren geprägt von Streitigkeiten unter seinen je nach Quelle 11 bis 20 Söhnen. Neben Gyda von Hordaland hatte Harald der Legende nach Kinder mit Åsa, der Tochter von Graf Håkon Grjotgardsson von LadeSwanhild, der Tochter von Graf OysteinÅshild, der Tochter von Ring Dagsson und Snøfried, der Tochter von Svåse dem Finnen. Zwölf von Haralds Söhnen stattete er mit dem Königstitel aus, aber nur zwei von ihnen werden als Königen über das gesamte Reich eingesetzt. Die anderen zehn herrschten als seine Repräsentanten über Teilreiche oder Provinzen. Aber auch diese Regelung beendete die Streitigkeiten nicht, die sich bis in die nächste Generation fortsetzen sollten. Als Harald 80 Jahre alt wurde, setzte er seinen bevorzugte Sohn Eirik Haraldsson „Bloodaxe“ (um 885 bis 954) als König neben sich ein. Sie regierten gemeinsam bis zu seinem Tod im Jahr 932 oder 933. Harald wurde unter einem Hügel bei der Stadt Haugesund beerdigt, die ein traditioneller Beerdigungsort für norwegischer Herrscher wurde. 

Eirik „Bloodaxe“ scheint nur für kurze Zeit König von Norwegen gewesen zu sein. Schon 933, kurz nach dem Tod seines Vaters, endet seine Herrschaft. Dafür wird er sowohl 947 und 948 als auch von 952 bis zu seinem Tod 954 als König von Northumbrien genannt. In Norwegen folgt Haakon „the Good“ (um 920 bis 961) auf dem Königsstuhl und regiert von 934 bis 961. Haakon könnte der jüngste Sohn von Harald „Fairhair“ und in Hordaland geboren worden sein. Um Gefahren für Haakons Leben zu vermeiden hat Harald ihn mutmaßlich zu König Athelstan von England geschickt, bei dem er dann aufgewachsen ist. 

Nach dem Tod seines Vaters hat Athelstan Haakon der Überlieferung nach mit Schiffen und Kriegern für eine Expedition gegen seinen Halbbruder Eirik „Bloodaxe“ ausgerüstet. Nachdem Haakon den Adeligen zugesagt hat, die von seinem Vater eingeführte Steuer wieder abzuschaffen, liefen viel zu ihm über und Eirik musste auf die Orkney-Inseln flüchten. 953 musste Haakon bei Avaldsnes eine schwere Schlacht gegen die Söhne von Eirik bestehen, aber schon 957 versuchten sie es erneut erfolglos. 961 landeten drei überlebende Söhne in der Nähe seiner Residenz und lieferten sich bei Fitjar eine Schlacht mit Haakons Truppen. Haakon siegte zwar, wurde aber mit einem Pfeil tödlich verwundet. Die Christianisierung Norwegens wird auf Haakon „the Good“ zurückgeführt, der vermutlich in seiner Jugend in England zum Christentum übertrat.

Harald "Schönhaar" (Fairhair) war ein Urenkel von Halfdan II. Oysteinsson "the Mild", ein Bruder von Gerburg Oysteinssdotter, die sich in meinem Stammbaum findet.

Dies ist eine private Seite für private Nutzer mit Interesse an der Genealogie und der Region, für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht garantiert werden. Neue Erkenntnisse werden eingepflegt und Hinweise zu Ergänzungen oder Korrekturbedarf werden gerne entgegengenommen!

 

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